Einblicke

Besserwisser Teil 2: Fragen an die Experten

In unserem letzten Beitrag haben wir euch schon vom ersten Teil unserer Führung für Besserwisser erzählt – hier geht es jetzt weiter mit der Fragerunde: Unsere Gäste stellten viele interessante und auch kritische Fragen an unsere drei VAG Experten, Andreas Hildebrandt (Pressesprecher), Johannes Waibel (Betriebsleiter) und Oliver Benz (Leitung Angebot und Betrieb).

Die wichtigsten Themen haben wir zusammengefasst:

Werbung auf den Fahrzeugen

Ein Besucher fragte, wie die Außenflächen der VAG Fahrzeuge für Werbung genutzt werden. Diese Flächen vertreibt die Firma Schiffmann im Auftrag der VAG, welche auch am Gewinn beteiligt ist. Schiffmann sucht dabei die Werbung aus, es gibt aber auch Vorgaben von uns, zum Beispiel: keine politische Werbung, keine weltanschaulichen Inhalte und nichts was gegen die guten Sitten verstößt. Ebenfalls dürfen die Fensterflächen nur zu 25 Prozent beklebt werden. Ansonsten nimmt die VAG wenig Einfluss.

Die neue Linie Rotteckring

Ebenfalls wurde gefragt, warum im Bereich Stadttheater beim Bau der neuen Linie am Rotteckring kein Abzweig in Richtung Hauptbahnhof gelegt wurde. Dieses Thema wurde auch in der Planung lange diskutiert. Allerdings ist das Theater als Ensemble denkmalgeschützt, dazu gehört auch der Treppenaufgang. Ein Gleisbogen würde nun zu viel Platz einnehmen – der Aufgang würde also umgestaltet werden müssen. Betrieblich wäre so eine Kurve zwar von Vorteil gewesen, aber im Endeffekt war sie nicht realisierbar.

Unsere Gäste und die VAG Experten sprachen eine Stunde über Themen rund um die VAG.
Unsere Gäste und die VAG Experten sprachen eine Stunde über Themen rund um die VAG.

Wie entsteht ein Fahrplan?

Die Entstehung des Fahrplans ist ein spannendes Thema. Zunächst wurde gefragt, wie wir Fahrgastströme erfassen. Das ist recht einfach zu erklären: Es gibt in vielen Fahrzeugen elektrische Fahrgastzähler. Aber es wird auch vor Ort analysiert und auch auf die Wünsche von verschiedenen Interessengruppen eingegangen. Natürlich gibt es auch andere Faktoren, wie zum Beispiel Baustellen (eigene und fremde), die in der Fahrplanerstellung eine wichtige Rolle spielen. Zusätzlich findet, soweit möglich, eine Abstimmung zwischen der VAG und anderen Verkehrsunternehmen statt. An diesen vielen Einflüssen erkennt man schnell, wie komplex sich die Planung gestaltet.

Unsere App „VAG mobil“

Unsere Besucher erkundigten sich auch über die Datenaktualisierung in der VAG mobil App. Oliver Benz erklärte, dass die VAG ihre Daten tagesaktuell in die App eingibt. Er räumte aber auch ein, dass durch die hohe Anzahl an Baustellen und Besonderheiten dieses Jahr auch ab und zu mal ein paar Daten auf der Strecke blieben. Daran wird natürlich immer gearbeitet. Verbessert wurde jetzt auch, dass die Haltestellen in Freiburg Vorrang haben, so dass man bei der Eingabe von „Hauptbahnhof“ auch schneller beim Freiburger Hauptbahnhof landet.

URBOS Straßenbahnen

Einige Fragen gab es zu unseren neuen Straßenbahnen. Dazu konnte Johannes Waibel viele Infos geben. Zum Beispiel war die Innenbeleuchtung der Fahrzeuge zunächst etwas zu dunkel – das lag an den Leuchtröhren, die aber schnell ausgetauscht wurden. Nun ist es auch spät abends hell genug in den neuen Straßenbahnen. Auch an den Anzeigen außen am Fahrzeug wird gearbeitet: Diese sind unterschiedlich und teilweise nicht so gut erkennbar. Das Problem ist bekannt und die Freiburger Verkehrs AG steht in Kontakt mit dem Hersteller.
Manch einer hatte auch das Gefühl, dass die neuen Straßenbahnen häufiger Störungen als andere haben – das war, zumindest am Anfang, teilweise wahr. Da die neuen Fahrzeuge auch mit neuer Technik kommen und unser Fahrpersonal erst Erfahrungen sammeln musste, dauerte es zunächst etwas länger, Störungsfälle zu lösen. Mittlerweile läuft das aber schon viel flüssiger und alle Fahrer/innen haben die entsprechende Schulung mitgemacht.

Anschluss verpasst!

Es ist immer ärgerlich, wenn ein Fahrgast seinen Anschluss verpasst – das sehen wir auch so. Allerdings ist eine Lösung auch nicht immer ganz so einfach.

Zum einen schiebt das Warten auf einen verspäteten Bus oder eine Straßenbahn auch nur das Problem weiter. Wartet der Anschlussbus zu lange, kann auch er wiederum andere Anschlüsse nicht mehr erreichen. Dann ärgern sich die Fahrgäste, die noch andere Umsteigebeziehungen nutzen möchten. Oft sind es auch „zufällige Treffen“ zweier Fahrzeuge, die vermeintlich einen Anschluss suggerieren. Dieses „Treffen“ ist aber nicht als Anschluss vorgesehen. Das ist für den Fahrgast meist nicht ersichtlich.

Zum anderen müssen Fahrer und Fahrerinnen ihre Ruhe- und Lenkzeiten einhalten. Das heißt, wenn sie zu lange warten, verlängert sich die Lenkzeit und die gesetzlich geregelte Arbeitszeit kann nicht eingehalten werden. Deshalb muss das Fahrpersonal manchmal losfahren, auch wenn der Bus, der den Anschluss erwartet, noch nicht da ist.

Deswegen kann das Fahrpersonal manchmal nicht warten, denn unser Fahrplan ist meist recht genau gestrickt, so dass ein „paar Minuten“ Warten schon den großen Unterschied machen können.


Wir haben uns sehr über den Besuch der Besserwisser gefreut und bedanken uns für die vielen Fragen und auch Anregungen, die wir natürlich mitnehmen.

 

 

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