EinblickeIn Fahrt

Im Gespräch: „Steigen Sie einfach ein!“

Die Fahrt in unseren Bussen und Straßenbahnen möchten wir für unsere Fahrgäste möglichst bequem und einfach gestalten. Damit barrierefreies Fahren auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität möglich ist, sind die Fahrzeuge der VAG mit allerlei hilfreichen Funktionen ausgestattet. Wer sich damit auskennt, hat es unterwegs leichter. Daher bietet die VAG Infoveranstaltungen und Kurzlehrgänge für Gruppen an. Diese werden von Volker Ankelin und Gerd Kiefer geleitet. Wir haben mit den beiden VAG Mitarbeitern geredet:

Wie läuft ein typischer Lehrgang für Barrierefreiheit bei Ihnen ab?

Wir beginnen damit, dass wir die VAG generell und unser Angebot im speziellen kurz vorstellen. Dann geht es direkt an die extra eingerichtete Haltestelle auf dem Betriebsgelände: Hier können wir in Ruhe zeigen, wie alles funktioniert. Natürlich können unsere Gäste auch alles Erzählte selbst ausprobieren und üben. Dabei ist besonders der gegenseitige Austausch wertvoll: Wir beantworten gerne Fragen zu Technik und Ablauf – gleichzeitig möchten wir auch von den Bedürfnissen unserer Fahrgäste erfahren. Falls es Probleme gibt, versuchen wir diese gemeinsam zu lösen. Zuletzt gibt es eine kleine Führung durch das Unternehmen, mit dem wir einen Einblick in die Arbeit der VAG bieten möchten.

Lernen Sie bei dem Angebot selbst auch noch etwas dazu?

Auf jeden Fall! Durch den Erfahrungsaustausch nehmen wir viele Eindrücke unserer mobilitätseingeschränkten Fahrgäste mit und können so besser ihre Perspektive verstehen. Diese Anregungen nehmen wir dann mit, um unser Angebot anzupassen. Außerdem lassen wir Gelerntes in die Schulungen des Fahrpersonals mit einfließen.
Aber auch abseits vom Gespräch mit den Besuchergruppen versuchen wir uns umfassend zu informieren: Wir haben zum Beispiel ein Sanitätshaus besucht und uns dort unterschiedliche Rollstühle zeigen und erklären lassen. Wahnsinn, wie verschieden die sein können! Mit dem Wissen können wir dann besser auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Fahrgäste eingehen.

Warum ist dieses Angebot so wichtig?

Wir möchten, dass unsere Kunden und Kundinnen bei der Fahrt mit der VAG zufrieden sind. Ganz wichtig ist es uns dabei, dass alle Fahrgäste gleich behandelt werden. Das geht nur durch regelmäßigen Austausch miteinander. Wenn wir die Technik der Fahrzeuge erklären, wird die Fahrt mit Bus oder Straßenbahn nicht nur einfacher, sondern bei dem ein oder anderen können auch Ängste abgebaut werden. Zum Beispiel muss man sich aufgrund von Lichtschranken und Druckleisten in den Fahrzeugtüren keine Sorgen machen, dass man eingeklemmt oder verletzt wird.

Aber nicht nur die Technik, sondern auch die Perspektive des Fahrers ist ein wichtiger Aspekt: Zum Beispiel lassen wir Gäste auch gerne mal auf dem Fahrersitz Platz nehmen, damit sie besser verstehen, wie eingeschränkt der Blick des Fahrers über die Rückspiegel wirklich ist. Wir möchten dabei auch Verständnis für unsere Fahrer und Fahrerinnen als Menschen schaffen.

Welchen Ratschlag geben Sie am häufigsten, wenn Sie mit Menschen über barrierefreies Einsteigen reden?

Sprechen Sie den Fahrer oder die Fahrerin sowie auch andere Fahrgäste direkt an, wenn Sie Hilfe benötigen. Bitte verstehen Sie das Fahrpersonal nicht falsch, wenn er oder sie ohne Aufforderung nicht direkt zur Hilfe eilt: Viele Menschen brauchen oder möchten keine Unterstützung beim Ein- oder Aussteigen, da sie dies selbstständig beherrschen.
Wer Hilfe braucht sollte sich beim Warten auf Bus oder Straßenbahn direkt vorne an der Haltestelle positionieren und dem Fahrpersonal ein Zeichen geben. Die ersten beiden Türen sind am besten für barrierefreies Einsteigen geeignet, auch weil sich an der zweiten Tür die ausklappbare Rampe befindet. Der Einstieg im hinteren Teil des Fahrzeugs ist in vielen Fällen auch möglich, aber beim Ausstieg kann es an manchen Haltestellen dann schwierig werden. Außerdem hat der Fahrer oder die Fahrerin die hinteren Türen auch nicht so gut im Blick und erkennt nicht, ob Unterstützung benötigt wird.

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