Netzgeschichten

Nahverkehr seit 1891 – Das Liniennetz des Pferdeomnibus

Pferdeomnibus – klingt verrückt, war aber früher nicht ungewöhnlich. Nicht nur in Weltstädten wie Paris oder Berlin, auch in Freiburg entstand ein (privater) Verkehrsbetrieb, der von 1891 bis 1901 drei Pferdeomnibuslinien im Auftrag der Stadt betrieb.

Das Liniennetz zu Zeiten des Pferdeomnibus. Das Gasthaus „Stadt Wien“ lag übrigens an der Ecke Habsburgerstraße und Rennweg in Herdern.

Eine Chronik aus jener Zeit weiß zu berichten, dass es von Anfang an Schwierigkeiten mit den Pferden gab. Mit steigendem Verkehrsaufkommen vergrößerten sich auch diese Schwierigkeiten. 1896 standen Pläne zur Diskussion, den Pferdeomnibusbetrieb durch eine Pferdestraßenbahn zu ersetzen. Jedoch lagen zu diesem Zeitpunkt bereits Betriebserfahrungen mit elektrischen Straßenbahnen aus anderen Städten vor. Die Pferde-Strab-Pläne wurden aufgegeben und am 8. Mai 1899 der Bau einer elektrischen Straßenbahn mit Stromzuführung über Fahrdraht beschlossen.

Warum der Wechsel zur elektrischen Straßenbahn?

In einem Vortrag erklärte der Stadtrath 1899: „Das ununterbrochene Anwachsen der Bevölkerungszahl der Städte und die heilsamen Betrebungen unserer Zeit, das dichte Beisammenwohnen zu verhindern und durch eine aufgeschlossene Bauart die menschlichen Wohnungen thunlist auseinander zu ziehen, haben längst bewirkt, dass auch der alltägliche Innenverkehr sich auf immer größere Entfernungen erstreckt. Es ist daher nur natürlich, dass die hergebrachten Aufwendungen der Bevölkerung an Kraft und Zeit für diesen Verkehr bald als zu groß erschienen und dass Abhülfe durch Errichtung von Fahranstalten auch für den Innenverkehr verlangt wurde. Auch für Freiburg und gerade für Freiburg mit seiner weit ausgedehnten Bauart der Vorstädte hat sich dieses Befürfnis von Tag zu Tag mehr aufgedrängt.“
Des weiteren: „Die elektrische Bahn mit oberirdischer Stromzuleitung hat zunächst alle Vorzüge der elektrischen Bahn überhaupt gegenüber anderen Motorbahnen. Sie garantiert die Möglichkeit fast jeder beliebigen Geschwindigkeit und kann, wenn der Massenverkehr eine bedeutende Steigerung erleidet, eine bedeutend erhöhte Leistungsfähigkeit hierfür entfalten, indem sie einen oder mehrere Anhängerwagen mit Leichtigkeit mitzuführen vermag. Die gleiche gute Eigenschaft zeigt sich bei schlechtem Wetter, insbesondere bei Schneefall, welcher den meisten anderen Systemen sehr hinderlich zu werden pflegt […].“ (Quelle: Stadtarchiv Freiburg, „Vortrag des Stadtrathes 1899“ Dwf 141, S.7 & 13)

Mit der Eröffnung der elektrischen Straßenbahn im Jahre 1901 wurde der Pferdeomnibusbetrieb in der Innenstadt überflüssig.

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Ein Kommentar

  1. Auf dem Foto kann man deutlich erkennen: Victoria schaut gen Süden auf die Kajo. Ale Behauptungen, dass sie erst jetzt seit ihrer Wiederaufstellung im November nach Süden schaut, sind falsch. Von 1962-2016 schaute sie auf ihrem unzugänglichen Platz gen Osten. In Wikipedia steht dasselbe von mir kommentierte genau so drin.

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