Gestern und heute: Der Sprengwagen – Der Schienenreiniger
Den Schienenschleifer, der die Unebenheiten auf den Gleisen des VAG Stadtbahnnetzes behebt, haben wir Ihnen ja schon einmal vorgestellt. Hier geht es um seinen Kollegen: Den Schienenreiniger. Damit die Schienen nicht nur schön, sondern vor allem sicher bleiben, gibt es eine besondere Pflegeserie.
Früher, das heißt noch ganz zu den Anfängen der Freiburger Verkehrs AG, gab es übrigens den Sprengwagen und der wurde wie folgt betrieben: Zwei Personen, der Wagenführer und der Wagenbegleiter, bedienten den Sprengwagen. Dieser wurde an Hydranten mit Wasser getankt und fuhr dann, Wasser speiend, durchs Netz, um den Sand und Schmutz auf den Gehwegen nass zu halten und so aufwirbelnden Staub zu verhindern. Der hätte nämlich zum Beispiel auch die Schienen stärker verschmutzt.
Betrieblich war folgendes vorgegeben: „Auf allen Strecken hat der Sprengwagen derart zu fahren, dass die Kurswagen nicht aufgehalten werden. Fährt der Sprengwagen hinter einem Kurswagen, dann hat er auf alle Fälle mindestens den vorgeschriebenen Abstand von 50 Meter auf diesen einzuhalten. Bemerkt der Fahrer auf der Straße Pferde oder andere Tiere, welche bei Annäherung des Sprengwagens unruhig werden, so hat er langsam zu fahren und erforderlichenfalls zu halten und die Brausen abzustellen. Beim Ueberholen von Fahrzeugen hat sich der Führer stets durch Schellen mit der Fußglocke bemerkbar zu machen.“
Den Sprengwagen gibt es heute nicht mehr. Aber das Fahrzeug, welches heute für die Sauberkeit der Schienen zuständig ist, sieht etwas anders aus:
Der Schienenreiniger ist ein Zweiwegefahrzeug, das sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene fahren kann. Es ist besonders im Herbst und Frühjahr unterwegs und äußerst vielseitig im Einsatz, denn es verfügt über eine Hochdruckwasserleitung, eine Absauganlage und über eine zusätzliche Schmierfunktion. So können die Schienen von Schmutz befreit und die Weichen gleichzeitig geschmiert werden.
Es ist beeindruckend, wie sich die Maschinen verändert haben. Was früher kaum jemand glaubte, ist heute in vielen Fällen Wirklichkeit. Auch interessant, wie die Schienen gepflegt werden. Ich zum Beispiel war der Meinung, dass überhaupt keine Pflege nötig wäre. Klasse Artikel.
Der Schienenreiniger trägt bei meiner Frau und mir den Spitznamen „Garfield“. Begründung: Der Wagen würde mit seinen Reifen die Grasnarbe der Grünstrecken beschädigen und fährt deshalb hoch, damit nur der Reinigungsschlitten auf den Schienen ist und nicht die Reifen.
Jetzt der tatsächliche Grund: Garfield war mit seinem Herrchen in einem Supermarkt und half beim Einkauf. Dabei gelangte er in eine Kühltruhe, um Lasagne zu holen und erfror fast. Sein Herrchen legte in daraufhin auf einen Hähnchengrill. Garfield taute auf und fraß den Grill leer. Das Gerät war mit 24 Hähnchen gefüllt. Garfield Bauch wurde so dick, dass seine Pfoten nicht mehr auf den Boden gelangten und damit eine Flucht unmöglich wurde. Zwar wurde Garfield in den Keller gesperrt, kam aber dennoch durch einen Trick frei: Er manipulierte die Klimaanlage. Bei der Revision durch das Marktpersonal gelang ihm endgültig die Flucht.
Bei dem Reinigungswagen sind die Reifen die Pfoten, der Schienenschlitten der Bauch. Der Wagen ist nun schienengebunden und kann nur vorwärts und rückwärts. Mit seine Reifen kann er fahren, wie er will.