AllgemeinEinblicke

Die eigenen Stärken finden

Marc Treffeisen ist Ausbilder in der VAG Ausbildungswerkstatt. Er hat 2007 selbst seine Ausbildung in einer Ausbildungswerkstatt gemacht und kennt die Vorteile eines solchen Werdegangs genau. Nach Ausflügen in die
Schichtarbeit und Montage weltweit hat er seinen Meister gemacht, eine Werkstatt geleitet und kam dann zu uns. Seit Oktober 2020 kümmert er sich um die Ausbildung im Bereich Elektrotechnik. Seine Einschätzung der Ausbildung bei der VAG in drei Worten? „Locker. Modern. Freundlich.

Warum Ausbildungswerkstatt?
Ganz einfach: Weil unsere Azubis hier einfach ein bisschen mehr Zeit als anderswo bekommen, um sich in Themen einzuarbeiten. In anderen Betrieben sind die Azubis die nicht angelernten Facharbeiter, die ab Anfang im Betrieb mitarbeiten müssen. Und bei uns bekommen sie in der Ausbildungswerkstatt die notwendige Zeit zum
Lernen, fertigen Teile für den Betrieb und gehen anschließend erst in die Fachabteilungen, um zu unterstützen. Diese Art der Ausbildung ist etwas kostenintensiver und von daher nicht ganz so üblich, aber sehr nah an der Praxis. Auch die gute Vernetzung mit anderen Abteilungen macht sich bezahlt.

Der Alltag in der Ausbildungswerkstatt
Zwei Bereiche strukturieren den Alltag:
einerseits Lernaufgaben, die die Azubis so abarbeiten, dass sie ihr Wissen in den verschiedenen Bereichen kontinuierlich aufbauen. Zur Ergänzung gibt’s andererseits kleine betriebliche Aufträge, bei denen Dinge für die Fachabteilungen hergestellt werden. Bei den Lernaufgaben sind Lötübungen, Lampen- und Schützschaltungen sowie kleine SPSProgrammierungen die Klassiker. Bei den betrieblichen Aufträgen sind die unterschiedlichsten Dinge dabei: Zerspanungsteile oder Verschleißteile für Straßenbahnen und Busse herstellen, Beleuchtung in Gebäuden erneuern, Kabel für die Straßenbahnwerkstatt konfektionieren… Derzeit entsteht ein Schaltschrank für die Abteilung Oberleitung. Die Vorbereitung auf die theoretischen und praktischen Prüfungen ist ebenfalls ein wichtiger Posten: Die Azubis fertigen ihr persönliches Gestell, an dem sie Schaltungen aufbauen und Platinen löten. Je nach Ausbildungsrichtung programmieren sie auch oder fertigen ein Werkstück.

Ausprobieren wird großgeschrieben
Nicht alle Azubis sind gleich, schließlich hat jeder eigene Interessen und Vorlieben:
Der einen liegt mehr das Programmieren, dem anderen eher das Arbeiten an einer Verdrahtung und Person Nummer 3 sucht am liebsten Fehler. All das kristallisiert sich im Laufe der Ausbildung heraus – schließlich dauert es ein bisschen, bis man die verschiedenen Bereiche der Elektrotechnik durchlaufen hat und sieht, was am meisten Spaß macht.

Mittlere Reife oder Abi?
Egal, ob Realschule oder Gymnasium: Wir haben gute Erfahrungen mit Azubis beider Schularten und mit beiden Schulabschlüssen gemacht, sagt Marc Treffeisen. Die Frage ist mehr: Wie motiviert ist man? Wie sehr hängt man sich rein? Wie gut geht die Arbeit von der Hand?

Quereinstieg geht auch!
Auch mit vorhandener Ausbildung oder mit einem abgeschlossenen oder nicht vollendeten Studium sind Azubis willkommen: Die VAG ist offen für alles! Erstens ist es immer gut, eine Ausbildung zu haben, und zweitens sind Wechsel gar nicht so unüblich – gerade hat etwa ein Kollege, der vorher als Maler und Gipser auf dem Bau tätig war, seine Ausbildung zum Industriemechaniker erfolgreich abgeschlossen. Außerdem sind unsere Berufe sehr vielseitig. So fahren unsere Fachkräfte im Fahrbetrieb nicht nur Bus und Straßenbahn, sondern durchlaufen viele Abteilungen im Unternehmen. Und dann liegt es an einem selbst, herauszufinden, welche Tätigkeiten einem
in dem Berufsfeld Spaß machen.

Werden vorhandene Ausbildungen angerechnet?
In der Regel nicht. Ganz einfach, weil die Arbeit bei uns sehr speziell ist, wir bestimmte Aufgaben gemeinsam durchgehen möchten und auch wollen, dass der Wissensstand passt. Deshalb gehen die Azubis während
der Ausbildung auch in die Fachabteilungen, wo sie ihr Wissen erweitern können. Bei bestimmten Schulausbildungen, etwa den ein- und zweijährigen Berufsfachschulen, können Inhalte oftmals nicht so praktisch vermittelt werden wie in der beruflichen Ausbildung. Aber: Wer richtig gut dabei ist, kann unter Umständen die Ausbildungszeit um ein halbes Jahr verkürzen.

Der große Vorteil einer Ausbildung bei der VAG
Vielfalt, Vielfalt, Vielfalt! Denn wir haben die unterschiedlichsten Fachabteilungen: eine Bauabteilung, unsere Elektroplanung, die Straßenbahnelektrik oder die Straßenbahnmechanik – insgesamt viele verschiedene Fachabteilungen, die andere Betriebe üblicherweise nicht bieten können. Das bedeutet: Bei der VAG lernt man schon während der Ausbildung eine Vielfalt von Tätigkeiten kennen. Und das alles in einem familiären Arbeitsklima, das ganz großgeschrieben wird.

 

Dieser Artikel erschien in der VAG Facetten 04/23.

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