Einblicke

Weichen mit Heizung

Ice, Ice, Baby? Von wegen! Festgefrorene Weichen sind das Allerletzte, was wir im Winter auf der Strecke gebrauchen können. Und deshalb ist jede unserer Weichen mit einer eigenen Wärmeversorgung ausgestattet.

Es wäre ein Horrorszenario: Eiskalt erwischt von Minusgraden, können unsere Bahnen nicht mehr fahren, weil sich die Weichen nicht mehr umstellen lassen. Oder sie klemmen bei heftigem Schneetreiben mit zu vielen Autos, die den Schnee festpressen, einfach fest.

Bei unter zwei Grad wird es warm

Zu solchen Situationen kommt es jedoch zum Glück nicht – schon beim Bau unseres Schienennetzes haben wir für den Ernstfall vorgesorgt. Schließlich kommt der so gut wie jedes Jahr wieder. : Jede einzelne Weiche – insgesamt sind es genau 230 auf 39 Gleiskilometern – ist mit zwei 900-Watt-Heizstäben ausgestattet, die je nach Weichentyp zwischen 3,50 und 4,70 Meter lang und unter den beiden Weichenzungen angebracht sind. Sobald nun die Temperatur unter zwei Grad fällt und die an der Strecke liegenden Schneefallsensoren Schnee melden, schalten sich die Heizstäbe automatisch ein. Dann wird der Stahl so weit erwärmt, dass der Schnee nicht liegenbleiben und die Feuchtigkeit nicht festfrieren kann.

Das System von Weichenheizungen zieht sich durch das gesamte Liniennetz.

Der Strom macht´s

Versorgt werden die Weichenheizungen aus der Oberleitung: Per Kabel laufen die 800 bis 810 Volt von oben in einen Schaltschrank, von wo aus die Energie Richtung Weiche transportiert wird. Die Schneefalldetektoren sind dezentral organisiert: Das Netz ist in acht Bereiche aufgeteilt, von denen jeder mit einem eigenen Sensor ausgestattet ist. Das heißt: Schneit es in Littenweiler, aber an der Messe nicht, springen auch nur die Heizungen in Littenweiler an und im Westen bleibt alles ruhig.

Gewartet wird das System übrigens regelmäßig: Einmal pro Jahr – meist im Herbst – gehen wir mit einer Revision durchs Netz, überprüfen Schaltschränke und Heizstäbe und setzen notfalls Defektes instand. Und dann kann er kommen, der nächste Winter!

 

Fotos: Anja Limbrunner

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