Einblicke

Auf einen Kaffee mit… Helmut Wilsch

Den ersten Kaffee gibt’s morgens vor der Gassirunde, danach geht’s mit dem Rad nach Freiburg – unser Unternehmensbereichsleiter Fahrbetrieb, Helmut Wilsch, ist absoluter Nachhaltigkeits-Fan und kommt meist per Bike oder Bahn aus Denzlingen auf den Betriebshof. Dort hat er nicht nur Verantwortung für insgesamt 520 Mitarbeitende, sondern auch einen heimlichen Traum: den Straßenbahnführerschein machen!

Eigentlich wollte Helmut Wilsch Profi-Radsportler werden – aber nach dem Ende der Ausbildung als Energieanlagenelektroniker hängte der gebürtige Freiburger die Rennradschuhe an den Nagel und entschied sich für die Laufbahn im Verkehrsbusiness. Nach Stationen bei DB Fernverkehr, der SüdbadenBus GmbH und DB Regio Bus kam er Ende 2019 wieder zurück in die Heimat. Seitdem ist Helmut Wilsch als unser Unternehmensbereichsleiter für den Fahrbetrieb dafür verantwortlich, dass auf der Strecke alles rundläuft.

Trinken Sie Kaffee?

Ja, ich trinke sehr gerne Kaffee! Den ersten gibt’s schon, bevor ich mit unserem Hund morgens laufen gehe. Ich würde sogar fast sagen, ich bin ein Kaffeejunkie: Ich trinke wirklich sehr, sehr viel Kaffee. Auch über den Tag verteilt.

Und nach dem Kaffee geht’s aufs Fahrrad?

Meistens. Ich versuche entweder mit dem Fahrrad zu fahren oder per Bus und Bahn anzureisen. Mir ist es total wichtig, ein Gespür fürs Produkt und für die anschließenden Verkehre zu haben: Wie klappt der Umstieg von der DB zu uns und umgekehrt? Wie gut sind wir in der Kommunikation und Information an unsere Kunden? Ich finde, so etwas muss man selbst erleben. Und spüren! Was heißt denn eigentlich eine volle Bahn? Oder ein voller Bus? Wenn man das Gefühl miterlebt, ist es anders, als wenn man es nicht kennt. Mir ist das operative Dran-Sein sehr wichtig.

Helmut Wilsch redet in der VAG Leitstelle mit einem Verkehrsmeister

Ihre Berufsbezeichnung ist „Unternehmensbereichsleiter Fahrbetrieb“. Was machen Sie da genau?

Ich habe fünf Fachbereiche bei mir, insgesamt 520 Menschen. Der größte ist der Fahrbetrieb. Mit rund 450 Fahrerinnen und Fahrern. Er wird von 15 Verkehrsmeister_innen geführt. Hier werden täglich etwa 230 Dienste des Fahrpersonals disponiert. Der zweite große Bereich ist die Leitstelle, die 24/7 besetzt ist. Hier steuern wir alles: den ganzen Verkehr, bei Unterbrechungen, wenn jemand krank geworden ist, wir greifen bei einem Verkehrsunfall ein, wir machen die Tunnelsteuerung und auch die ganze Kundeninformation in Störungsfällen läuft von hier aus. Dann ist da noch unsere Fahrschule: Wir haben eine eigene Straßenbahn- und eine Busfahrschule, in der wir die Berufskraftfahrer_ innen und Fachkräfte im Fahrbetrieb ausbilden. Dann gibt es noch unsere Fahrdienstleitung: Dort wird die Leitstelle im Hintergrund koordiniert und gesteuert. Und abschließend haben wir den Bereich EBE…

Was heißt EBE?

Das steht für „Erhöhtes Beförderungsentgelt“, in dem 15 Fahrausweis-Prüfer_innen arbeiten. Der fällt übrigens seit kurzem durch das geänderte Erscheinungsbild ins Auge: Früher war die Fahrausweisprüfung in Zivil, heute machen wir das in Uniform. So können wir unseren Fahrgästen signalisieren: Hier ist eine Ansprechperson von der VAG, hier gibt es Service und Kommunikation.

Fünf Bereiche und 520 Leute – das klingt nach einer sehr komplexen Aufgabe. Wie kleinteilig ist das für Sie?

Ich habe zwar eher die Draufsicht und die Steuerung im Gesamten, aber ich arbeite auch sehr gern operativ mit. Also, wenn es klemmt, mach ich auch den Standposten und bin, so oft es geht, im Einsatz. Ich mache das wirklich gerne, weil ich da sehr viel mitbekomme. Ich würde auch wahnsinnig gerne den Straßenbahnführerschein machen. Aber das gibt die Zeit nicht her – wenn man den Führerschein hat, aber nicht regelmäßig fährt, bleibt man immer der Anfänger… Naja, vielleicht wird das ja in der Rente was. Ich bin jedenfalls mit Leidenschaft dahinter!


Dieser Beitrag stammt aus dem Kundenmagazin Facetten Ausgabe 3/2023. Fotos von Anja Limbrunner.

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