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Hoch barrierefrei: Die Schauinslandbahn

Seit 1930 lockt die Schauinslandbahn BesucherInnen von nah und fern, hoch hinaus auf den Freiburger Hausberg zu schweben. Damit auch wirklich jede/r den Ausblick aus den Gondeln genießen kann, werden Schritt für Schritt Maßnahmen ergriffen, damit die Umlaufseilbahn barrierefrei und somit auch für mobilitätseingeschränkte Personen zugänglich ist. Ganz wichtig ist dabei der Austausch mit Menschen, die durch unterschiedliche Behinderungen selbst in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, um zu erfahren, welche Bedürfnisse es gibt und an welcher Stelle noch nachgebessert werden kann. Die Woche der Inklusion, die dieses Jahr das erste Mal von der Stadt Freiburg veranstaltet wurde, war eine gute Gelegenheit, Betroffene einzuladen und mit ihnen über Barrierefreiheit bei der Schauinslandbahn zu reden.

Dorothee Krüger erzählt von der Geschichte der Schauinslandbahn.

Was bisher geschah

In einem kleinen Vortrag stellten Dorothee Krüger und Markus Mauch vom Marketing der Schauinslandbahn den Gästen zunächst die bereits umgesetzten Maßnahmen vor, welche die Schauinslandbahn für mehr Menschen zugänglich machen sollen. Zum Beispiel können seit 2012 längere Ein- und Ausstiegszeiten gewährleistet werden, damit keiner in Stress gerät und jeder in Ruhe in die Gondel einsteigen kann. Für Menschen im Rollstuhl legt das Personal eine kleine Rampe an, damit der Einstieg in die Gondel stufenlos ist. Übrigens: Das Personal gibt der jeweilig anderen Station Bescheid, in welche Gondel jemand sitzt, der eventuell Hilfe benötigt. So können die Kollegen direkt zur Unterstützung bereit stehen.

Tal- und Bergstation sind über Rampen erreichbar. Auch das Cafe & Restaurant „Die Bergstation“ wurde umgebaut, so dass es barrierefrei ist und alle Gäste komfortabel ein Stück leckere Schwarzwälderkirschtorte oder einen deftigen Flammkuchen genießen können.

Auch die Behindertentoiletten der Schauinslandbahn wurden so umgebaut, dass sie die Qualifizierung „Toilette für alle“ vom Projekt „Toiletten für alle in Baden-Württemberg“ haben. Es gibt dort ein Rollstuhl-WC mit zusätzlicher Pflegeliege, Lifter und viel Bewegungsfläche.

Die Webseite der Schauinslandbahn wurde überarbeitet, so dass sie barrierefrei gestaltet ist und viele Infos für den Besuch der Seilbahn bietet. Dazu gehören auch ausführliche Nutzungshinweise, die über die Gegebenheiten und Bedingungen der Schauinslandbahn informieren. Zum Beispiel ist die Seilbahn für Rollstuhlfahrer, gehörlose und sehbehinderte Fahrgäste mit Begleitung nutzbar.

Noch viel mehr ist geplant

Barrierefreiheit ist für die Schauinslandbahn in mancher Hinsicht auch eine Herausforderung. Schließlich gibt es technische und gesetzliche Vorgaben, die erfüllt werden müssen. Auch Denkmal- und Naturschutz müssen bei gepanten Umbauten berücksichtigt werden. So ist nicht immer alles so einfach umsetzbar, wie man es sich manchmal wünschen würde. Trotzdem hat die Schauinslandbahn viele Pläne, um noch näher an vollständige Barrierefreiheit heranzukommen.

In naher Zukunft soll zum Beispiel der Außenbereich der Talstation so umgebaut werden, dass ihn mobilitätseingeschränkte Menschen bequemer und vollständig nutzen können. Die Picknicktische werden dann für alle nutzbar und sind nicht nur über einen kleinen Bach erreichbar. Der gesamte Bereich soll ebenerdig gestaltet werden.

Auch die Bushaltestelle, wo Fahrgäste der Linie 21 ein- und aussteigen, soll umgebaut und somit barrierefrei werden.

Aktiver Austausch willkommen

Die Gäste der Woche der Inklusion zeigten großes Interesse für die bereits erfolgten und auch geplanten Maßnahmen der Schauinslandbahn, um Barrierefreiheit zu gewährleisten. Wichtig ist vor allem ihr Feedback. Bei Kaffee und Kuchen im Restaurant „Die Bergstation“ tauschten sich die Kollegen der Schauinslandbahn mit den Gästen aus. Gemeinsam wurde überlegt, wie man mehr Menschen erreichen kann. Auch ist es das Ziel, möglichst viele Informationen, die für Menschen mit Behinderung bei einem Besuch wichtig sind, bereitzustellen. So sollen Sorgen abgebaut werden, damit einer Fahrt mit der Seilbahn nichts im Wege steht.

Diesen Ausblick kann jeder auf der barrierefrei zugänglichen Aussichtsplattform genießen.

BesucherInnen ein gutes Sicherheitsgefühl zu vermitteln und Risiken zu minimieren ist der Schauinslandbahn sehr wichtig. „Dazu gehört gute Zusammenarbeit“, erzählt Dorothee Krüger. Deswegen ist es auch notwendig, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen sich vor ihrem Besuch über die gegebenen Bedingungen bei der Schauinslandbahn informieren. Nur wenn BesucherInnen auch offen mit dem Personal kommunizieren, welche Hilfestellung sie benötigen, können die Kollegen entsprechend reagieren.

Generell können in der Schauinslandbahn nur Personen befördert werden, bei denen im Fall einer Evakuierung aus den Kabinen diese und die anschließende Verbringung an einen sicheren Sammelplatz möglich ist. Menschen mit Höhenangst haben vor Nutzung der Seilbahn die Auswirkungen auf Ihr Wohlbefinden einzuschätzen und gegebenenfalls auf die Nutzung zu verzichten.

Herzlich eingeladen ist jeder zum jährlichen bundesweiten Aktionstag des Verbandes Deutscher Seilbahnen für Menschen mit Behinderung, an dem sich auch die Schauinslandbahn beteiligt. 2017 findet dieser voraussichtlich Anfang/Mitte Juni statt. Werfen Sie einfach mal ab und zu einen Blick auf der Webseite der Schauinslandbahn – es gibt über das Jahr hinweg viele spannende Aktionen und Veranstaltungen.


Alle Infos und die Nutzungshinweise zur Schauinslandbahn gibt es unter www.schauinslandbahn.de.

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