28. Jan. 2025 - 17:08 Uhr
50 Mitarbeitende der VAG-Werkstatt sorgen täglich dafür, dass Busse und Straßenbahnen keine Sicherheitsmängel aufweisen. Hier erfahrt ihr, welche Arbeiten bei Reparaturen, Wartungen und Hauptuntersuchungen notwendig sind.
Mit routinierten Handgriffen wechselt ein Mechatroniker der VAG die Reifen eines Gelenkbusses. Wenige Meter daneben steht ein Mitarbeiter auf einem Gerüst und überprüft mithilfe eines Laptops den Motor eines Elektrobusses. Arbeiten wie diese gehören bei der VAG zur Routine: In den beiden großen Werkstatt-Hallen im Betriebshof auf der Haid werden täglich viele Busse und Straßenbahnen gleichzeitig repariert, gewartet und instandgehalten. In diesem Beitrag geben wir einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben.
Tägliche Reparaturen
„Jeden Tag kommen circa vier bis fünf Busse und ein bis zwei Straßenbahnen wegen Störungen oder Reparaturen zu uns in die Werkstatt“, erklärt Michael Zausch und zeigt auf einen Bus, bei dem nach einem Unfall die Karosserie an der Vorderseite erneuert werden muss. Der 42-Jährige ist Unternehmensbereichsleiter der Werkstätten und Fahrzeugtechnik und für Beschaffung, Instandhaltung und Reparaturen der VAG-Fahrzeuge verantwortlich.
Während kleinere Störungen, wie beispielsweise eine defekte Tür oder ein Fehler bei der Klimaanlage, meist innerhalb weniger Stunden repariert werden können, brauche die Reparatur von Unfallfahrzeugen, bei denen Teile ausgetauscht werden müssen, oft einige Wochen. Grund dafür, so Zausch, sei vor allem die Lieferzeit der Ersatzteile. „Vor allem bei den E-Bussen haben wir da wirklich oft ein Problem“, erklärt der studierte Elektrotechniker: „Hier gibt es noch nicht so viele verschiedene Hersteller und die Lieferzeiten sind teilweise sehr lang.“
Regelmäßige Sicherheitschecks
Bei der Wartung, die sowohl Busse als auch Straßenbahnen alle drei bis vier Monate durchlaufen, werden die Fahrzeuge einen Tag lang auf mögliche Mängel überprüft. „Meist arbeiten sechs bis sieben Mitarbeiter_innen an verschiedenen Stellen der Fahrzeuge an einer Wartung mit“, erklärt Michael Zausch. So seien neben Mechaniker_innen, Mechatroniker_innen und Elektriker_innen, die beispielsweise Türen, Reifen, Bremsen und Achsen überprüfen, auch Schreiner_innen, Sattler_innen, Lackierer oder Nachrichtentechniker_innen an den Sicherheitschecks beteiligt, so Zausch. „Die überprüfen dann Innenraum, Klimaanlage oder Schalter und Tasten im Fahrerbereich.“
Die Elektrobusse, die (Stand Anfang 2025) derzeit circa ein Drittel des Bus-Fuhrparks der VAG ausmachen, sind sowohl bei Reparaturen als auch bei Wartungen eine besondere Herausforderung für den Unternehmensbereich Werkstatt: Da sie erst seit 2019 Teil der VAG sind, sind einige Prozesse noch nicht optimiert und es gibt viele neue Themenfelder, in die sich auch erfahrene Mitarbeitende noch einarbeiten müssen. „Wir leisten in einigen Bereichen bei den E-Bussen wirklich Pionierarbeit“, betont Michael Zausch. „Denn selbst die Hersteller kennen noch nicht auf alle Probleme eine Antwort.“ Die neuen Hochvoltsysteme, Ladetechnik, elektrische Antriebsachsen oder auch die CO2-Wärmepumpen, die jetzt in den Fahrzeugen verbaut werden, bringen Herausforderungen mit sich.
Alle paar Jahre: Die Hauptuntersuchungen
Genau wie Pkws sind auch Omnibusse und Straßenbahnen zu einer regelmäßigen Hauptuntersuchung verpflichtet. Während diese bei Bussen jährlich stattfinden muss und circa zwei Arbeitstage in Anspruch nimmt, ist die Untersuchung bei Straßenbahnen ein selteneres, aber dadurch auch größeres Projekt: „Alle acht Jahre muss eine Straßenbahn auf Herz und Nieren geprüft werden“, erklärt Michael Zausch. „Das nimmt dann circa vier bis acht Wochen in Anspruch.“ Bei der umfassenden Prüfung werden beispielsweise alle Fahrwerke zerlegt, Verschleißteile wie Räder, Gummiteile und Schrauben ausgetauscht, die Heizung komplett ausgebaut sowie der Innenraum mitsamt Sitzen, Polstern, Böden und Haltestangen überprüft und gegebenenfalls erneuert. Abschließend werden dynamische und elektrische Tests durchgeführt. „Unsere Mitarbeitenden arbeiten in allen Bereichen sehr präventiv“, fasst Michael Zausch zusammen, „so dass wir sicher sein können, dass die Fahrzeuge keine Sicherheitsmängel aufweisen.“
Text: Anna Ebach/Fotos: Anja Thölking
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