Erneuerung der Aufzüge und Rolltreppen am Hauptbahnhof Freiburg: So läuft die Modernisierung

Uhr 25. Nov. 2024 - 13:50 Uhr

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Freddy Greve

VAG Freiburg

Bis Sommer 2025 investiert die Freiburger Verkehrs AG (VAG) sechs Millionen Euro für neue Aufzüge und Rolltreppen zwischen der Stadtbahnbrücke und dem Hauptbahnhof. Im Folgenden beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um die Baumaßnahmen.

Welche Aufzüge und Rolltreppen gibt es an der Stadtbahnbrücke?

Jeder der fünf Bahnsteige am Freiburger Hauptbahnhof ist über einen Aufzug mit der Stadtbahnbrücke verbunden. An den Bahnsteigen von Gleis 1 sowie von Gleis 2 & 3 gibt es zusätzlich noch jeweils eine Rolltreppe. Grund dafür ist, dass es durch den Fernverkehr an diesen Bahnsteigen zu einem erhöhten Passagieraufkommen kommt.

Warum sind manche Aufzüge und Rolltreppen außer Betrieb?

Aktuell laufen umfangreiche Modernisierungsarbeiten. Dabei werden die alten Anlagen aus dem Jahr 1983 schrittweise ersetzt. Für die Erneuerung der Aufzüge und Rolltreppen müssen einzelne Anlagen vorübergehend außer Betrieb genommen werden. Neben diesen abgestimmten Auszeiten kommt es leider auch zu ungeplanten Ausfällen durch Vandalismus oder technische Defekte.

Wie ist der aktuelle Stand (20. Dezember 2024) der Erneuerung?

Aufzüge: Aufzüge: Aufzug 1 (zu Gleis 1), Aufzug 3 (zu Gleis 4 und 5), Aufzug 4 (zu den Gleisen 6 und 7) sowie Aufzug 5 (zu Gleis 8) sind bereits erneuert.

Aufzug 2 (zu Gleis 2 und 3) wird gerade erneuert, diese Arbeiten sollen im März abgeschlossen sein. Der neue Aufzugsschacht wurde in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember eingehoben.

Rolltreppen: Bei der Rolltreppe zu Gleis 1 ist vor einiger Zeit leider ein Totalschaden entstanden. Diese Rolltreppe wurde Ende November 2024 abgebaut und wird ab dem Jahresende 2024 erneuert. Die neue Rolltreppe zu Gleis 1 soll im März 2025 in Betrieb gehen.

Bei der Rolltreppe zu den Gleisen 2 und 3 ist Ende Juli/Anfang August 2024 ein schwerer Schaden entstanden. Dieser wurde zum Weihnachtsverkehr behoben und die Rolltreppe läuft aktuell weitgehend zuverlässig (Video vom 19. Dezember). In den Tagen vor dem 20. Dezember fanden noch Einstellungsarbeiten statt. Ab März beginnt dann der planmäßige Austausch. Dann wird aber der neue Aufzug 2 wieder laufen. Die Inbetriebnahme der neuen Rolltreppe an Gleis 2 und 3 ist dann für den Sommer 2025 geplant.

Wer ist für die Barrierefreiheit am Hauptbahnhof zuständig?

Wir möchten unseren Fahrgästen einen barrierefreien Umstieg zwischen Bahn und Straßenbahn ermöglichen. Grundsätzlich ist die Deutsche Bahn für die Barrierefreiheit des Hauptbahnhofs zuständig. Die VAG Freiburg stellt jedoch für ihre Straßenbahn-Fahrgäste Rolltreppen und Aufzüge zur Verfügung, um die Barrierefreiheit im Bereich der Stadtbahnbrücke sicherzustellen. Insbesondere, um mobilitätseingeschränkten Tram-Fahrgästen den Zugang zu den einzelnen Gleisen oder umgekehrt zur Stadtbahnbrücke zu ermöglichen.

Die Verantwortung für die Bahnsteige und deren Zugänge am Freiburger Hauptbahnhof liegt bei der DB (der InfraGO AG). Die ersten Pläne zur Installation neuer Aufzüge in der Nordunterführung sind bereits ausgearbeitet. Eine Modernisierung des gesamten Bahnhofs, einschließlich der Barrierefreiheit, steht noch aus. Detaillierte Informationen dazu erhalten Sie direkt von der Deutschen Bahn. Bis zu dessen Abschluss bietet die Deutsche Bahn einen Mobilitätsservice an, der mobilitätseingeschränkten Personen hilft, barrierefrei zwischen den Gleisen zu wechseln. (s.u.)

Warum dauern die Sanierungsarbeiten so lange?

Die Arbeiten müssen sowohl mit verschiedenen Sanierungsarbeiten am Hauptbahnhof, an der Stadtbahnbrücke als auch mit den Betriebsabläufen der Bahn koordiniert werden. Für den Einbau der Aufzüge und Rolltreppen sind Sperrzeiten für Gleise und Oberleitungen nötig, die eine aufwendige Planung erfordern.

Ursprünglich war geplant, die Anlagen an der Stadtbahnbrücke zu renovieren nach dem barrierefreien Umbau des Hauptbahnhofs durch die Deutsche Bahn. Die Pläne der DB wurden zeitlich verschoben. Ein frühzeitigerer Umbau hätte es ein verlässliches Ersatzangebot während der umbaubedingten Ausfälle gegeben. Wegen der Verzögerung der DB wollte die VAG nicht mehr warten und hat mit der Erneuerung der inzwischen mehr als 40 Jahre alten Anlagen begonnen hat.

Die Zeitfenster für die verschiedenen Arbeiten ist schon Monate im Voraus abgestimmt.

Warum werden die Aufzüge nacheinander und nicht parallel saniert?

Um den VAG-Fahrgästen während der Bauarbeiten immer ausreichend barrierefreie Zugänge zu ermöglichen, wurden die Aufzüge nach einem abgestimmten Zeitplan erneuert. Dabei mussten auch Gleissperrzeiten und andere Baumaßnahmen, wie die Bahnsteigsanierungen der Deutschen Bahn, berücksichtigt werden. Mit Aufzug 5 und Aufzug 1 wurde begonnen, da durch die jeweils seitliche Zuführung keine Sperrzeit erforderlich und abzustimmen war. Bei den Arbeiten konnten Erfahrungen für das nächtliche Einheben gesammelt werden. Die war für die weitere Bauausführung hilfreich.

Wie informiert die VAG über den Zustand der Aufzüge?

Auf der Webseite der VAG gibt es den sogenannten >>Zustandsanzeiger, der in Echtzeit Auskunft über den Betrieb der Aufzüge gibt. Bei längerfristigen Ausfällen von Rolltreppen wird darüber ebenfalls auf dieser Seite informiert.

Welche Unterstützung gibt es für mobilitätseingeschränkte Personen?

Während der Modernisierungsarbeiten stehen immer mindestens drei Aufzüge zur Verfügung, um den Zugang zum Bahnhofsgelände zu ermöglichen. Ein Mobilitätsservice der DB steht täglich von 6 bis 24 Uhr zur Verfügung. Anrufe werden unter 0761/212-1055 rund um die Uhr entgegengenommen. Eine Anmeldung für den Service ist mindestens eine halbe Stunde vor dem Eintreffen nötig. Die DB hat diesen Service zuletzt noch einmal verstärkt.

Die Zentrale schickt in diesem Fall einen Mitarbeitenden auf die Stadtbahnbrücke bzw. an den Bahnsteig, der/die einen barrierefreien Weg zum anderen Gleis, bzw. auf die Stadtbahnbrücke, ermöglicht.

Bei einem Gleiswechsel von Gleis 2 oder 3 durch den Mobilitätsservice können die funktionierenden Aufzüge genutzt werden. Die VAG bemüht sich um weitere Unterstützung für die Fahrgäste.

Die Aufzüge im Dezember 2024.

Was ist noch wissenswert?

Die neuen Aufzüge sind nicht nur deutlich größer und komfortabler, sondern auch energieeffizienter. Mit einer Tragkraft von 1000 Kilogramm (vorher 630 kg) bieten sie Platz für elektrische Rollstühle und größere Mobilitätshilfen. Außerdem sparen sie durch moderne Technik rund 50 Prozent Energie ein – ein weiterer kleiner Beitrag zum Klimaschutz.


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