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Begrünte Haltestellen: Freiburger Verkehrs AG leistet Beitrag für mehr urbane Biodiversität

Freiburg wird ein kleines Stückchen grüner. Auf Haltestellendächern wächst Nahrung für Bienen.

An der Haltestelle Maria-von-Rudloff-Platz hat die Freiburger Verkehrs AG die Dächer der Wartehäuschen mit Pflanzen der Sedum-Familie begrünt. So fördert nun auch die Infrastruktur der VAG-Haltestellen die Biodiversität in Freiburg und leistet einen Beitrag für ein besseres Mikroklima.

Statt wie bisher auf Blech oder getöntes Glas zu setzen, werden die Wartehäuschen nun von einem lebendigen Pflanzenflor bedeckt. Sedum-Arten wie der Mauerpfeffer und die Fette Henne sind Meister der Anpassung. Sie speichern Wasser in ihren dickfleischigen Blättern und überstehen so auch heiße, trockene Sommertage. Noch wichtiger ist jedoch ihre Funktion als Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten. In den Blütendolden dieser Pflanzen tummeln sich Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber, die in urbanen Räumen zunehmend seltene Lebensräume finden.

Bereits heute bestehen 32 Gleiskilometer des VAG-Stadtbahnnetzes aus Rasengleis – das entspricht 42 Prozent des Gesamtnetzes. Darüber hinaus leisten 600 begrünte Masten mit „wildem Wein“ und verschiedene Fassadenbegrünungen wichtige Beiträge für eine grünere Stadt. Gerade in Zeiten der Erderwärmung verbessern die vielen unterschiedlichen Maßnahmen der VAG das urbane Klima in Freiburg.

Mehr als ein grünes Dach

Diese bepflanzten Haltestellendächer sind ein gutes Beispiel dafür, wie man auch in städtischen Umgebungen Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen kann. Denn jede kleine grüne Oase zählt, besonders in dicht bebauten Stadtgebieten, wo natürliche Lebensräume rar sind. Insekten finden hier Nahrung und Schutz, was wiederum Vögeln und anderen Tieren zugutekommt. Diese Maßnahmen tragen zur Vernetzung von Grünflächen bei und fördern so die Artenvielfalt in der Stadt.

Ganz abgesehen davon schafft die begrünte Dachfläche einen ästhetisch ansprechenden Wartebereich und speichert Regenwasser zwischen. So leistet das Dach auch im Fall von Starkregen einen kleinen Beitrag, das Überflutungsrisiko zu senken.

Die neuen Dächer sind zudem mit einer energiefreundlichen LED-Beleuchtung ausgestattet, die für eine ausreichende Helligkeit sorgt, ohne auf den Verschattungseffekt verzichten zu müssen. Die verglasten Seitenteile der Unterstände tragen zusätzlich zur Ausleuchtung bei und schaffen sichere und gut beleuchtete Aufenthaltsflächen.

Die Haltestellen am Maria-von-Rudloff-Platz sind nur der Anfang. Auch am Pressehaus und beim Rathaus im Stühlinger werden bald weitere grüne Dächer entstehen. Die ökologisch sinnvollen Bedachungen sind ein Gemeinschaftsprojekt der Firma Schiffmann Außenwerbung und der VAG. Die Mehrkosten von rund 5000 Euro pro Fahrgastunterstand im Vergleich zu einer sonst üblichen Haltestelle werden zur Hälfte durch das Förderprogramm Klimopass der L-Bank getragen.

Foto: Anja Thölking

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