BaustelleEinblicke

Mittendrin statt nur dabei – ein Azubi-Projekt

In einem Pilotprojekt durften Auszubildende der VAG ihr eigenes Projekt umsetzen und dabei Verantwortung
übernehmen – eine Win-win-Situation für Lehrlinge und Fachbereich.

Gut zweieinhalb Jahre dauerte der Neubau der Stadtbahn Waldkircher Straße auf der Achse zwischen Stühlinger und Zähringen. Neben Gleiserneuerungen der Linie 2, neuen Kreisverkehren für den Autoverkehr und dem Ausbau der Radvorrangroute FR 3 wurde auch die Wendeschleife Hornusstraße umgebaut. An den Modernisierungsmaßnahmen beteiligt waren unter anderem die zwei Elektroniker Jonas Bähr und Lennard Wittek: Sie bauten im Rahmen ihrer Ausbildung einen sogenannten Auswertungsschrank – und hatten so Gelegenheit, praktisch in der Signal- und Steuerungstechnik mitzuarbeiten.

Die Idee zu dem „Azubi-Projekt“ hatte Eduard Schamne Anfang 2022: Der Ausbau der Waldkircher Straße sei damals schon im vollen Gange gewesen, erzählt der Fachgruppenleiter der Steuerungs- und Signaltechnik rückblickend. „Und mein Team, das zu der Zeit nur aus sechs Personen bestand, hatte viel zu tun.“ Eines Tages sei er deshalb auf Marc Treffeisen, einen der Hauptausbilder der VAG-Ausbildungswerkstätte, zugegangen und habe gefragt, ob er Lehrlingen den Aufbau und die Verkabelung eines Auswertungsschranks übertragen könne. „Meine Idee war es, den Jungs die Möglichkeit zu geben, mal aus der Ausbildungswerkstatt herauszukommen und ein reales Erfolgserlebnis zu haben“, erklärt der gelernte Elektroniker und fügt lachend hinzu: „Außerdem wollte ich natürlich auch schon mal schauen, was sie so können und ob sie gut bei mir ins Team passen.“

Das Team vor dem neuen Auswertungsschrank.

Für Bähr und Wittek war Schamnes Initiative ein Glücksgriff: Zwar durften die beiden Lehrlinge zu dem Zeitpunkt auch schon in anderen Fachbereichen mitarbeiten, doch nicht in diesem Umfang. „Für uns war es wirklich das erste Mal, dass wir über mehrere Wochen hinweg ein so großes Projekt im Liniennetz umsetzen durften“, erzählt der 19-Jährige Bähr begeistert. „Und wenn wir nicht ordentlich gearbeitet hätten, hätte es am Ende auch nicht funktioniert.“

Dass es funktioniert hat, sieht man nicht nur an dem fertigen Auswertungsschrank, der seit 2022 an der neuen Wendeschleife Hornusstraße steht. Seit dem Abschluss ihrer Ausbildung arbeiten Bähr und Wittek nun auch fest als Elektroniker in Schamnes Team. Aus Sicht des 48-Jährigen war das Projekt daher eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: „Die Jungs durften mal praktisch arbeiten und wir haben unterstützende Arbeitskräfte bekommen“, fasst er zufrieden zusammen. „Und gleichzeitig konnten wir uns auch ein bisschen kennenlernen.“ Aktuell sei sein Team nun zwar voll besetzt – doch in der Zukunft würde er gerne wieder mit Auszubildenden zusammenarbeiten.


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Fotos: Anja Thölking.

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