Einblicke

Über den Dächern der VAG: Photovoltaik pur!

Zukunft passiert bei uns nicht nur auf der Straße, sondern auch auf dem Dach: auf den Dachflächen unseres Betriebshofs. Schon vor gut 20 Jahren wurden dort die ersten Photovoltaik-Anlagen installiert, über die Jahre extern bewirtschaftet und erfolgreich betrieben. Nach und nach laufen nun die Pachtverträge für die Dachflächen aus – die optimale Gelegenheit, eigene moderne Anlagen zu installieren. Überschusseinspeisung inklusive!

Martin Flösch
Michael Flösch

Michael Flösch ist unser Mann der Stunde, wenn’s um Energieversorgung geht: Als Unternehmensbereichsleiter Elektrische Anlagen kümmert er sich um alles, was mit Strom und Haustechnik zu tun hat. Und als gelernter Elektrotechniker hat er immer noch einen Kniff in der Hinterhand

Welchen Stellenwert hat Photovoltaik bei der VAG?
Seit jeher sehr hoch, wir haben ja sehr viele Dachflächen auf unserem Betriebshof. Anfang der 2000er Jahre fiel die Entscheidung, unsere Flächen für diese Technik zur Verfügung zu stellen und sie an jemanden zu verpachten, der das im täglichen Alltagsgeschäft professionell betreibt – wir als VAG wollten gern bei unserem Kerngeschäft bleiben. In der Zwischenzeit hat sich das geändert: Volleinspeiseanlagen sind nicht mehr so lukrativ wie noch vor 20 Jahren, zudem läuft die Förderung nach und nach aus. Wenn nun die Verträge zu Ende gehen, wollen wir die Altanlagen von den jetzigen Nutzern abbauen lassen und moderne, effiziente Anlagen für die Eigenversorgung installieren. Die erste Anlage haben wir schon 2021 gebaut: auf dem alten Verwaltungsgebäude. An einem schönen, sonnigen Tag kann sie bis zu 135 Kilowatt Peak produzieren. Allein auf diesem vergleichsweise kleinen Dach entspricht der erzeugte Strom damit rechnerisch dem Verbrauch von etwa zwölf Vier-Personen-Haushalten.

Bis wann laufen die Verträge?
2025 läuft der erste aus, dann kommt bis ins Jahr 2030 fast jedes Jahr eine Anlage. Für uns ist das eine gute Sache, weil wir ja nicht alle Anlagen auf einmal erneuern können – weder wäre so viel Material noch so viele Handwerker zu bekommen, und auch die Kosten wären enorm. Aber so konnten wir jetzt einen Förderantrag beim Zukunftsfonds der Stadt stellen und das Ganze als Projekt anmelden, das über eine längere Zeitspanne läuft.

Wie viel vom Gesamtenergiebedarf der VAG soll final aus Bordmitteln gedeckt werden?
Um das zu berechnen, schaut man auf den Eigenbedarfsabdeckungsquotienten, der zeigt, wie viel sich realistischerweise mit einer Solaranlage abdecken lässt. Die Wetterverhältnisse und das durchschnittliche Mittel spielen eine große Rolle. Bei uns kommt ein relativ hoher Energiebedarf zusammen: Am Tag laufen die Busse und der Betrieb in unseren Werkstätten, Kantine, Rechner und die Bürobeleuchtung verbrauchen Energie, nachts laden wir die Busse. Insgesamt haben wir unsere Eigenbedarfsquote bei 30 Prozent angesetzt: Das bedeutet, dass wir 30 Prozent des erzeugten PV-Stroms selbst verwenden können.

Photovoltaik auf den Dächern der VAG

Mit welchen Photovoltaik-Anlagen planen Sie?
Wir rechnen damit, dass alle Anlagen zusammen etwas mehr als ein Megawatt erzeugen können: Auf unser neues vierstöckiges Verwaltungsgebäude, das eine relativ kleine Dachfläche hat, soll eine Anlage mit rund 50 kW Peak drauf, für 2024 planen wir eine große Anlage mit 350 kW Peak auf unserer Straßenbahnabstellhalle 3, und 2025/2026 – wenn auch der zweite E-Bus-Unterstand gebaut ist – wollen wir die E-Bus-Überdachung belegen. Da kommen noch mal etwa 400 kW Peak zusammen. Daneben gibt es noch die Straßenbahn-Abstellhalle 1, die Gleisbau-Fahrleitungshalle und die Bushalle mit rund 350 kW Peak. Insgesamt sollen rund 1150 kW Peak zusammenkommen – und eventuell steigt diese Zahl noch, wenn die Module leistungsfähiger werden.


Diesen Beitrag findet ihr auch in unserem Kundenmagazin Facetten, Ausgabe 2023/1. Fotos: Anja Limbrunner

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3 Kommentare

    1. Hallo Johannes, Mit der Maßeinheit kWp wird also die elektrische Spitzenleistung einer Photovoltaikanlage beziffert. Peak ist Englisch und bedeutet Spitze.

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