20. Mai 2025 - 10:24 Uhr
Natur erleben? Seilbahn fahren! Freiburgs schönstes Naturerlebnis beginnt an der Schauinslandbahn – spektakuläre Ausblicke, historische Technik und ganz viel Herzblut inklusive.
Wo gibt es Freiburgs spektakulärstes Naturerlebnis? Klar, rund um die Schauinslandbahn. Seit einem knappen Jahrhundert ist die Seilbahn eine der Hauptattraktionen der Stadt. Als sie 1930 eröffnet wurde, war sie als allererste Umlauf-Personenseilbahn des Planeten sogar ein echtes Weltwunder. Ein engagiertes Team aus Seilbahn-Liebhabern sorgt hinter den Kulissen dafür, dass die Schauinslandbahn noch lange top in Form bleibt!
Sie haben so ziemlich den schönsten Arbeitsplatz der Welt… davon sind die drei Männer, die da bei sommerlichen Temperaturen in die Kabine steigen, überzeugt. Manfred Bader, der seit 37 Jahren bei der Schauinslandbahn arbeitet und als bisheriger stellvertretender Betriebsleiter dank der jährlichen Stützenkontrolle buchstäblich jede Niete kennt, formuliert es so: „Jeden Morgen in der Natur hochzufahren, die Ruhe genießen – das ist einfach ein Highlight! Und das fasziniert jeden Tag!“
Noch ein Jahr mehr Zeit für Faszination hatte Günter Voigt: Er hat in seinen 38 Seilbahnjahren viele denkwürdige Naturerlebnisse durchlebt, in heißen Sommern ebenso wie in schneereichen Wintern. Dabei waren die zwei härtesten ausgerechnet die, in denen die beiden größten Umbauprojekte in der Geschichte der Seilbahn stattfanden. So war es am 6. Dezember 1987 – dem Tag, an dem die Schauinslandbahn nach 13 Monaten Bauzeit frisch modernisiert wiedereröffnet werden sollte – bitterkalt.
Als die Gäste in die (traditionell unbeheizten) Kabinen stiegen, zeigte das Thermometer 20 Grad minus. Und im November 2012, als die Seilbahn erneut generalüberholt werden sollte, machten Unmengen von Schnee dem Team zu schaffen: „Zweimal mussten wir erst einen halben Meter Schnee schaufeln, bevor wir an unser Arbeitsplateau an der Mittelstation herankamen“, erinnert sich Günter Voigt, der in den vergangenen Jahren die Geschicke der Bahn mit Unterstützung seiner Techniker als Betriebsleiter lenkte.
Und auch für Tobias Kunz – mit zehn Jahren Schauinslandbahn-Karriere so etwas wie der „Youngster“ unter den dreien – ist seine Zeit bei der Seilbahn „ein einziges Highlight“, wie er sagt. Zwar kam er erst nach den großen Umbauten ins Team, blickt aber dennoch auf reichlich Erfahrungen zurück. Vor allem die vergangenen vier Jahre als kaufmännischer Leiter waren mitunter wie eine Wundertüte: „Dass ich als studierter Volkswirt mal ein Bauprojekt leite und einen Bauantrag unterschreibe, hätte ich nicht erwartet.“
Aber es hat sich gelohnt: Der umgestaltete Außenbereich der Bergstation begeistert Einheimische wie Tourist_innen, die neuen Spielplätze an Tal- und Bergstation sind heißgeliebte Ziele bei den Kleinen, und auf der Aussichtsplattform mit ihrem spektakulären Blick bis zur Rheinebene haben sich inzwischen unzählige Gäste fotografisch verewigt.
Und auch künftig stehen Veränderungen und Verbesserungen an – „wenn auch vielleicht erst einmal nicht ganz so sichtbar wie in den letzten Jahren“, wie Manfred Bader, Günter Voigt und Tobias Kunz unisono betonen. Denn für 2033 steht die Erneuerung der Betriebsbewilligung an – eine Hürde, der das Team zwar gelassen, aber dennoch mit Respekt entgegenblickt. Neben aller für die Fahrgäste unsichtbaren Unterhaltungslogistik sind aber auch sichtbare Verbesserungen geplant, etwa „dass die Kabinen nicht mehr wackeln, wenn die Fahrgäste einsteigen, oder auch dass man ebenerdig hineinfahren kann.“
Und auch wenn der bisherige Betriebsleiter Günter Voigt sich nun in den Ruhestand verabschiedet, ist die Verlängerung der Betriebsbewilligung gut vorbereitet. Nicht nur der grobe Plan steht bereits, auch das Team hat sich intern schon neu aufgestellt. Und die Feinheiten – oder auch die eine oder andere kreative Idee – werden im Laufe der Zeit noch dazukommen, da ist sich das Seilbahnteam sicher.
Schließlich ist es ihnen allen ein Herzensanliegen, Geschichte und Modernität so miteinander zu verbinden, dass die Gäste auch in den nächsten Jahrzehnten von der Schauinslandbahn begeistert sind. Oder wie es ihr neuer Leiter Tobias Kunz formuliert: „Wir wollen einfach dieses Naturerlebnis beibehalten: diese historische Seilbahn mit modernem Komfort, einfach eine Naturerlebnis-Seilbahnfahrt!“
Günter Voigt, 64, kam 1987 zur Schauinslandbahn und erlebte die ursprüngliche Großkabinenbahn noch genau eine Woche lang im Betrieb mit. Nach fast 38 Seilbahnjahren, davon 16 als verantwortlicher Betriebsleiter, hat er sich zum 1. Mai in den Ruhestand verabschiedet und trägt „seine“ Bahn und alle schönen Erlebnisse im Herzen mit sich.
Manfred Baders Ausbildung zum Maschinenschlosser bei der VAG war die perfekte Grundlage für eine 1a-Seilbahnkarriere: Er kam 1988 rechtzeitig zur Wiedereröffnung der umgebauten Schauinslandbahn ins Team. Als bisheriger Stellvertreter von Günter Voigt ist er seit 1. Mai neuer Betriebsleiter.
Tobias Kunz, 35, kann in puncto Seilbahnerfahrung locker mithalten: Schon sein Vater, der bei der VAG arbeitete, nahm ihn regelmäßig mit nach oben. Beruflich führte es ihn allerdings erst einmal als Eishockey-Profi zum EHC. Nach einem Praktikum bei der VAG arbeitete er ab 2013 neben dem Eishockey parallel bei der Schauinslandbahn, beendete 2020 nach gut 700 Spielen für den EHC seine Eishockeykarriere und stieg voll bei der VAG ein. Seit 1. Mai hat er nun die Gesamtleitung der Schauinslandbahn inne.
Fotos: Anja Thölking/VAG Freiburg
Text: Dierolf Jens
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