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Seit 90 Jahren hoch hinaus – Die Schauinslandbahn feiert Geburtstag

Es ist der 17. Juli 1930. Beteiligte, Ehrengäste und viel Prominenz sind in der Talstation zusammengekommen, um die Weltsensation zu feiern: die allererste Personen-Umlaufseilbahn der Welt! Knapp 37 Jahre Planung liegen zwischen dem Beschluss des Stadtrats und der Einweihung der Schauinslandbahn. Das Stadtgartenorchester unterstreicht die feierliche Stimmung mit Klängen von Mozart… und da kommt sie: Kabine Nummer 1, besetzt mit Trachtenmädchen aus Horben und Hofsgrund. Langsam schwebt sie in der Talstation ein – um pünktlich um 11.44 Uhr zur ersten Bergfahrt aufzubrechen.

Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst

Und auch heute noch fährt sie so zuverlässig wie am ersten Tag. Mehr als 230 Wartungen und Kontrollen werden pro Jahr durchgeführt, 13 Mitarbeitende kümmern sich täglich darum, dass alles reibungslos funktioniert. Jeden Morgen kontrolliert das Seilbahn-Team die Seile sowie die Räder und Rollen, über die die Seile laufen. Die gesamte Technik stammt, von Modernisierungen abgesehen, aus dem Jahr 1930. Heute wie damals funktioniert alles zuverlässig wie ein Uhrwerk.

Schweben – schauen – selig sein

Was früher das Motto der Bahn war, gilt auch heute noch. Die Schauinslandbahn ist nach wie vor etwas Besonderes. Besucherinnen und Besucher aus aller Herren Länder schweben mit der alten Dame hoch hinaus. Im vergangenen Jahr zählte die Bahn 365 000 Fahrgäste. Insgesamt 37 Gondeln drehen ohne große Pause ihre Runden. Fahrgäste haben daher an den Stationen kaum Wartezeiten und können gleich nach dem Einsteigen losfahren. Zudem bieten die Kabinen auch genügend Platz für Fahrräder und sogar Kinderwägen können mitgenommen werden. 20 Minuten dauert die Fahrt, die die Gäste von der Talstation auf 474 Metern Höhe zur Bergstation auf 1220 Metern bringt.

Wer noch höher hinauf möchte, steigt auf den 31 Meter hohen Aussichtsturm auf dem Gipfel des Schauinslands.

Wie funktioniert die Schauinslandbahn eigentlich genau?

Die Schauinslandbahn ist eine Umlaufseilbahn. Ihre Kabinen pendeln nicht hin und her, sondern sie rollen an einem dicken Tragseil im Kreis herum. Um auf den Berg hinauf zu kommen, klemmen die Bahnen an je zwei Zugseilen. Diese sind halb so dick wie das Tragseil und ziehen die Kabinen bergauf. Beim Runterfahren bremsen sie sie ab, damit nicht eine Kabine in eine andere fährt. Die Berg- und Talstation dient jeweils als Bahnhof: Beim Reinfahren rollt die Kabine vom Seil auf die Schiene. Dabei wird sie von den Zugseilen gelöst. Die Kabine stoppt und die Fahrgäste steigen in Ruhe aus. Dann rollt sie auf die andere Seite und wird wieder in die Zugseile geklemmt und zurück aufs Tragseil befördert. So geht es weiter bergauf und bergab!

Atemberaubende Aussicht vom 1284 Meter hohen Schauinsland.

Anlässlich des Jubiläums zeigt das SWR-Fernsehen eine große Dokumentation „90 Jahre Schauinslandbahn“. Die gesamte Doku in voller Länge von 44 Minuten könnt ihr euch hier angucken:  Doku 90 Jahre Schauinslandbahn.

Angebote zu Wander- und Freizeittouren, Sportmöglichkeiten und kulinarischen Besonderheiten findet ihr hier: https://www.schauinslandbahn.de/

Weitere Informationen rund um das Geburtstagskind erhaltet ihr auch in der neuesten Ausgabe unserer Facetten.

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