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Barrierefrei auf den Berg: Mit Bus, Bahn und Rücksicht auf Tiere in der Winterstarre

Mit Freiburgs Gipfellinie auf den Schauinsland – und dann auch wieder runter. Das klappt ab sofort noch eine Spur komfortabler, denn über den Herbst haben wir die Bushaltestelle an der Talstation barrierefrei umgebaut. Pünktlich zum neuen Jahr konnten wir alle Arbeiten abschließen…wobei die Tierwelt noch ein bisschen Zeit für die Umsiedlung braucht.

Psst… Wir schlafen gerade

„Die Eidechsen hatten wir schon bemerkt, als der Parkplatz umgestaltet wurde. Damals ließen wir ein ökologisches Gutachten erstellen, dabei wurden sie entdeckt.“ Wenn Tobias Kunz, kaufmännischer Leiter der Schauinslandbahn, von den vermeintlichen Nebenaspekten des aktuellen Bauprojekts an der Bahn berichtet, huscht ihm ein Lächeln über das Gesicht. Gleichzeitig wird deutlich, wie stark Baumaßnahmen von äußeren Faktoren abhängen – in diesem Fall von einem Trupp Eidechsen, die sich zu Herbstbeginn in ihr Winterquartier zurückgezogen haben und derzeit in Winterstarre auf den Frühling warten.

Die Eidechsen haben sich zu Herbstbeginn in ihr Winterquartier zurückgezogen und warten derzeit in Winterstarre auf den Frühling.

„Wir haben eine ökologische Baubegleitung, die uns auch bei dieser Baumaßnahme zur Seite steht“, erklärt Tobias Kunz. Auf deren Anregung entstand auf der Rückseite des neu errichteten Lagergebäudes das neue Eidechsen-Habitat. Umziehen können die Tiere allerdings erst, wenn es wärmer ist und sie aus der Winterstarre erwacht sind.

Eidechsen-Habitat

Und dann kann im Herbst auch endlich ein neuer Fahrgastunterstand entstehen. „Deswegen können wir die eigentliche Haltestelle gerade noch nicht fertig ausbauen. Geplant ist aber, dass dann auch ein Fahrgastunterstand eingebaut und alles schön gepflastert wird.“ Das passiert dann voraussichtlich im Herbst nächsten Jahres, nachdem sicher ist, dass die Eidechsen ihr neues Habitat bezogen haben. „Vermutlich werden die Tiere, sobald sie wieder aktiver werden, von selbst in das Habitat umziehen. Wenn sie aber aus irgendwelchen Gründen nicht selbst dorthin kommen, kommt der Kollege vom Beratungsbüro, sammelt sie ein und bringt sie hoch“, sagt Tobias Kunz und schmunzelt.

Barrierefreie Bushaltestelle

Nutzbar ist die Bushaltestelle jedenfalls schon jetzt, wenn auch bislang mit provisorischer Asphaltdecke. Immerhin: Ab sofort hat die Rampe, die vorher zum Ein- und Aussteigen in den Bus notwendig war, ausgedient. Künftig stehen zwei barrierefreie Bussteige zur Verfügung, die das barrierefreie Angebot der Schauinsland um einen wesentlichen Punkt erweitern.

Und auch die nächsten Baumaßnahmen sind schon anvisiert: „Beim Ausgang der Talstation kommt noch eine neue, barrierefreie Rampe hin – sehr langgezogen und mit weniger als sechs Prozent Gefälle. Und daneben wird der Ausgangsbereich auf die ganze Breite ausgedehnt und großzügiger gestaltet“, freut sich Tobias Kunz.

Fahrrad und Frelo

Abschließend werden vor dem Eingangsbereich noch feste Fahrradbügel für all diejenigen montiert, die mit dem Rad zur Schauinslandbahn kommen, „und auch bei Frelo sind wir vorgemerkt und stehen auf der Liste für die zukünftige Planung“. Und wenn dann noch das Wartehäuschen montiert, das Pflaster gelegt und das Eidechsenhabitat bezogen ist, dann beginnt die neue Ära an der Talstation auch ganz offiziell!

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