Für Sicherheit und Sauberkeit
Wenn es um Mängel an Haltestellen oder im Streckennetz geht, ist Daniel Steimle der Mann für alles.
Es ist ein regnerischer Donnerstagmorgen, als Daniel Steimle mit dem orangefarbenen Mercedes Sprinter mit VAG-Logo an der Haltestelle Eschholzstraße anhält und die Fahrertür öffnet. Behände steigt er vom Fahrersitz, schlägt die Tür hinter sich zu und geht mit großen Schritten einmal um das Fahrzeug herum. Dort öffnet er die Seitentür und verschwindet im Inneren seines Einsatzwagens. Wenige Sekunden später kommt er mit einem Liniennetzplan aus dickem Plastik heraus. „Den muss ich austauschen“, erklärt er und geht die wenigen Schritte zum Haltestellenschild. Mit einem speziellen Saugnapf entfernt er die Abdeckung und schiebt den neuen Plan an die dafür vorgesehene Stelle.
Steimle, gelernter Straßenbauer und seit 21 Jahren bei der VAG, ist verantwortlich für Instandhaltungsarbeiten. Jeden Tag fährt er mit seinem Kastenwagen kreuz und quer durch Freiburg und sorgt dafür, dass rund um Haltestellen und Schienen der VAG keine Mängel bestehen. Von der Eschholzstraße aus geht es daher auch direkt weiter zur nächsten Station: Nachdem der neue Liniennetzplan an Ort und Stelle sitzt, schiebt der 50-Jährige die Seitentür wieder zu und steigt auf den Fahrersitz des Transporters. „Als nächstes fahren wir in den Betriebshof“, will Steimle gerade den Plan für den nächsten Arbeitseinsatz erklären, als sein Handy anfängt zu klingeln. Geduldig drückt er auf den grünen Punkt auf dem Display und meldet sich über die Freisprechanlage: „Ja, Karsten?“ Es ist der Fahrdienstleiter Karsten Müller, der ihn darum bittet, innerhalb der nächsten zwei Stunden eine Ersatzhaltestelle in Lehen einzurichten. Also heißt es Planänderung für Daniel Steimle.
Am Betriebshof angekommen, lädt der VAG-Mitarbeiter Schilder für Ersatzhaltestellen in den Kastenwagen und fährt anschließend weiter nach Lehen. Vor Ort bespricht er sich mit den Verkehrstechnikern, die gerade eine neue Ampel aufstellen, und wegen deren Arbeiten die Haltestelle verlegt werden muss. Nach mehreren Telefonaten mit der Fahrdienstleitung steht fest: Die Haltestelle wird komplett außer Betrieb genommen. Aus dem Fahrzeug holt Steimle zwei orangefarbene Überzüge und stülpt sie über die Haltepunkte. Neben dem Einrichten von Ersatzhaltestellen und dem Austausch von Fahr- und Liniennetzplänen gehört auch die Beseitigung von Graffiti und Aufklebern zu Steimles Hauptaufgaben in seinem Arbeitsalltag: „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht irgendwo an einem Aufkleber rumkratze oder eine Schmiererei entferne“, erklärt er. Beim Beseitigen mit Lösungsmitteln und Klebern komme es leider nicht selten vor, dass Haltestellenschilder beschädigt werden: „Dann muss die Lackiererei ein neues Schild produzieren und ich muss wieder herfahren und es austauschen“,
erklärt der Straßenbauer die Prozedur. „Das sind viele Stunden Arbeit.“ Nach dem Einsatz in Lehen fährt Steimle erneut zum Betriebshof der VAG. Noch einmal werden Schilder mitsamt Ständern für Ersatzhaltestellen eingeladen, mit denen er anschließend nach Opfingen fährt. Zwischendurch klingelt immer wieder sein Telefon: Kollegen aus dem Fahrdienst und aus der Instandhaltung melden sich bei ihm und teilen Mängel mit, um die er sich kümmern soll. Ob er die vielen Anrufe manchmal als anstrengend empfindet? „Manchmal ist es schon viel“, gibt er zu. „Man hat sich einen Plan zurechtgelegt und dann kommt alles ganz anders.“ Steimle zuckt mit den Schultern: „Aber ist dann halt so.“ Auf der anderen Seite sei seine Arbeit daher auch nicht eintönig und sehr flexibel. Nach dem Einsatz in Opfingen geht es wieder zurück ins Stadtzentrum: An der Haltestelle Pressehaus soll er nach Sperrmüll schauen, der dort ordnungswidrig abgeladen wurde. Und dann klingelt auch schon wieder das Handy: Ein Kollege, der Fahrpläne macht, hat den nächsten Auftrag.
Pro Jahr gibt es im VAG-Gebiet circa 80 bis 100 Ersatzhaltestellen. Diese auf- und abzubauen gehört zu Daniel Steimles Arbeit.
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Dieser Artikel erschien in der Facetten-Aufgabe 02/24. Fotos: Anja Thölking