17. Aug 2024 - 14:57 Uhr
1980er Jahre: DER GROSSE UMBAU
Es ist Oktober 1988 und der Umbau der Schauinslandbahn in vollem Gange, als Manfred Bader seine neue Arbeitsstelle antritt. Ein Jahr zuvor hatte die Bahn 57 Jahre nach der Eröffnung von der Aufsichtsbehörde keine Betriebserlaubnis mehr erhalten: Der Zahn der Zeit und starke Korrosion hatten den Kabinen zugesetzt und auch Steuer- und Sicherheitseinrichtungen waren nicht mehr auf dem neusten Stand. „Das war direkt eine sehr anstrengende erste Zeit für mich“, erinnert sich Bader. „Aber gleichzeitig habe ich die Bahn mit ihren Stärken und Schwächen von Anfang an sehr gut kennengelernt.“
1990er Jahre: EIN WICHTIGER KARRIERESCHRITT
Die 1990er Jahre beginnen für Manfred Bader mit einem großen Karriereschritt:
1991 wird er stellvertretender Betriebsleiter und übernimmt damit die Bereiche Mechanik und Arbeitsvorbereitung. Fortan ist er für die mechanische Wartung der Bahn, die Absprache mit Fremdfirmen und die Materialbeschaffung zuständig. Fünf Jahre später folgt die erste große Baustelle, für die der damals 32-Jährige verantwortlich sein wird: Die Spanngewichte der vier Tragseile werden umgebaut und mit neuen, rund 52 bzw. 58 Tonnen schweren Betongewichten ausgestattet.
2000er Jahre: ARBEITEN BEI SCHNEE UND EIS
Nach eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit ist es 2006 soweit: Das erste der vier Tragseile wird ausgetauscht. Doch ausgerechnet in den Tagen der Großaktion liegen am Schauinsland eineinhalb Meter Schnee. „Das war schon heftig“, erinnert sich Bader zurück, „wir sind dann mit Traktoren und Schneefräsen angerückt und haben den Schnee an der Mittelstation weggefräst.“ Zwei Tage später habe es dann schon wieder geschneit und sie hätten von vorne beginnen müssen. Doch trotz der widrigen Wetterumstände klappt alles und am Ende ist das Tragseil T1 erneuert.
2010er Jahre: MODERNISIERUNG 2.0
Anfang der 2010er Jahre steht das nächste Großprojekt an: Die Konzession der Bahn läuft 2018 aus und muss neu
beantragt werden. „Zu meinen Aufgaben gehörte unter anderem, die notwendigen Maßnahmen in Absprache mit der Aufsichtsbehörde und Gutachtern festzulegen und die Angebote der externen Firmen zu bewerten“, erinnert sich Bader. „Und dann natürlich die Umsetzung und Überwachung der mechanischen Umbauarbeiten.“ 2012 beginnt schließlich eines der größten Bauvorhaben der Schauinslandbahn: Innerhalb eines halben Jahres werden unter anderem Elektrik, Antrieb und Bremsen auf den neuesten Stand gebracht und zwei Tragseile ausgetauscht. Das Projekt kostet rund drei Millionen Euro.
2020er Jahre: DAS LETZTE PROJEKT & DER ABSCHIED
Im Jahr 2025 steht für Bader nun sein finales großes Projekt an: Das letzte der vier Tragseile wird nach 49 Jahren ausgetauscht. Ende des Jahrzehnts wird Bader in Rente gehen und nach rund 40 Jahren seinen Arbeitsplatz verlassen. „Da schwingt neben der Vorfreude natürlich auch ein bisschen Wehmut mit“, sagt Bader lächelnd. „Denn die Arbeit hier hat mir wirklich immer sehr viel Spaß gemacht“.
Zur Person: Manfred Bader mag die Beständigkeit: Nicht nur, dass der 60-Jährige bereits sein Leben lang in Opfingen wohnt – auch seiner Arbeitsstelle ist er seit mehr als 35 Jahren treu geblieben. 1988 kam der damals 25-Jährige nach seiner Ausbildung zum Maschinenbauschlosser bei der VAG zur Schauinslandbahn – und blieb. Für die Facetten gibt der stellvertretende Betriebsleiter Einblicke in einige beruflichen Highlights
Dieser Text erschien zuerst in unserer Facetten-Ausgabe 03/2024. Fotos: Anja Thölking
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