Alles neu macht die 2 – Stadtbahn Waldkircher Straße
Die Zielgerade ist erreicht. Gut zweieinhalb Jahre haben die Baumaßnahmen auf der Achse zwischen dem Stühlinger und Zähringen gedauert – Mitte Juni ist die schnelle und moderne Linienführung der Linie 2 endlich fertig. Drei Kreisverkehre, Radschnellweg und die Anbindung eines ganzen neuen Stadtteils inklusive!
„Die letzten Arbeiten werden im April erledigt“, weiß Projektleiter Marco Schillinger – dann kann, sobald Straßenmarkierungen und Fahrleitungen angebracht sind, der Countdown für die Inbetriebnahme der Strecke starten. Und der bringt, sagt Marco Schillinger, zunächst die notwendigen technischen Abnahmen bei der Elektrik mit sich. Im direkten Anschluss folgen ab Mai Begehungen und Schulungsfahrten für unsere Kolleg_innen vom Fahrdienst. Denn nicht nur für unsere Fahrgäste, sondern vor allem für unser Fahrpersonal ändert sich am 14. Juni einiges. Schließlich fahren unsere Stadtbahnen dann nicht mehr durch die streckenweise arg beengte Fahrsituation der Komturstraße nach Zähringen, sondern auf der neuen, boulevardähnlich angelegten Waldkircher Straße.
„Es hat alles sehr gut geklappt, alle Gewerke und Firmen haben wirklich super mitgespielt.“ Marco Schillinger
Projektleiter Marco Schillinger rechnet mit einer Punktlandung zum Start am 14. Juni – und ist mit der gesamten Baumaßnahme trotz ungeahnter Entwicklungen mehr als zufrieden: „Wir hatten einiges an Hindernissen, etwa die Insolvenz einer der beteiligten Firmen oder einen Untergrund, den wir so nicht vorhergesehen hatten“, erzählt er und berichtet von einer Neuausschreibung sowie Mehrarbeit beim Tief- und Straßenbau. „Aber es hat alles sehr gut geklappt, alle Gewerke und Firmen haben wirklich super mitgespielt.“
Mehr als zehn Millionen Euro Landesmittel fließen in diese umfangreiche Maßnahme. Seit Beginn der Gleisarbeiten im März 2021 wurde sogar mehr geleistet als ursprünglich geplant: In der Zähringer Straße Süd und Nord sowie in der Hornusschleife wurden zusätzlich die Gleise erneuert, und auch die Gleise zwischen Friedhof- und Tennenbacher Straße wurden ausgetauscht. „Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten“, sagt Marco Schillinger und freut sich, dass alle sie erfolgreich gemeistert haben! Vom alten Streckenverlauf künden nun nur noch die Gleise in der Komturstraße… und auch sie werden spätestens dann verschwinden, wenn der Kanal erneuert und die Straße neu gemacht wird.
Nachhaltig. Vernetzt. Besser.
4.000 Menschen werden künftig im Güterbahnhof-Areal leben, ebensoviele hier arbeiten. Ihnen bietet die Erschließung nicht nur eine bessere ÖPNV-Anbindung und kürzere Wege, sondern auch mehr Barrierefreiheit und besser vernetzte Mobilitätsangebote: Über die Rad-Vorrang-Route FR3, die ebenfalls bald eingeweiht wird, geht es auf direktem Weg nach Herdern oder St. Georgen. Eine Car-Sharing-Station erweitert das Mobilitätsnetz schon jetzt, und mit dem Wachsen des Viertels planen wir bereits weitere Frelo-Stationen im Quartier. Alle, die zu Fuß unterwegs sind, profitieren mit der Trasse auch von fünf Ampeln und Zebrastreifen, die für sichere Überquerung sorgen… vorher waren es tatsächlich null.
Im Quartier bringt der Abholservice per Telefon (4511-451, Anruf eine halbe Stunde vorher) Fahrgäste montags bis samstags von 7.45 Uhr bis 0.45 Uhr auch nach Eröffnung der Trasse von der Haustür zur nächstgelegenen Haltestelle und zurück. Aufpreis: ein Euro.
Die beiden Kreisverkehre, über die die Stadtbahn mittig geführt wird, sind dabei ein Novum in Freiburg und gleichzeitig Symbol für eine Entwicklung, bei der die Stadtbahn als attraktives Angebot Vorrang vor dem Auto hat.
Dieser Beitrag stammt aus dem Kundenmagazin Facetten, Ausgabe 2/2023. Die Fotos hat Anja Limbrunner gemacht.
