Fahrscheinkontrollen? Klar, die machen sie – aber daneben bieten unsere Fahrausweisprüfer_innen auch jede Menge Service! Schließlich können rund 99 Prozent unserer Fahrgäste gültige Fahrscheine vorlegen. Ein „erhöhtes Beförderungsentgelt“ (EBE) wird daher vergleichsweise selten fällig. Und deshalb ist die Fahrausweisprüfung nur eine von vielen Aufgaben unserer EBE-Kolleg_innen. Um für alle Fahrgäste als Ansprechpersonen erkennbar zu sein, ist unser „Team EBE“ seit kurzem in Dienstkleidung in Bussen und Bahnen unterwegs.
Sie helfen Menschen, den richtigen Bus zu finden, sie achten darauf, dass feuchtfröhlich feiernde SC-Fans im Eifer des Gefechts zurück in die Stadt gelangen, und sie beraten nebenher noch zu Deutschland-Ticket, LuftLinie, Frelo & Co: Unsere Fahrscheinprüfer_ innen haben längst viel mehr Aufgaben als eine reine Kontrollfunktion. Und das aus gutem Grund.
„Der Anteil der Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein ist so gering, dass der Fokus nicht nur auf denjenigen liegen sollte, die den Fahrschein vergessen haben oder keinen haben. Sondern auch auf all den Gästen, die regelmäßig ihre Fahrscheine kaufen oder Abokundinnen und -kunden sind.“ So formuliert Julia Blattmann als stellvertretende EBE-Fachgruppenleiterin den Servicegedanken ihres Teams. Dieser steckt hinter der Entscheidung, dass das EBETeam seit einiger Zeit uniformiert unterwegs und als Servicepersonal zu erkennen ist. Tatsächlich waren es zwischen Anfang Januar 2022 und Ende April 2023 lediglich 0,97 Prozent aller Passagiere, die bei der Kontrolle kein Ticket vorzeigen konnten – und das bei mehr als 850.000 Publikumskontakten.
Bei den Fahrgästen kommt das gut an, weiß Julia Blattmann: „Viele sind dankbar, wenn wir ihnen helfen können. Oben auf der Bahnhofsbrücke ist morgens regelmäßig die Frage, wie es zur Uniklinik geht – viele Reisende kommen mit dem Zug an und wissen dann oben nicht, wie sie weiterkommen.“ Sie selbst konnte kürzlich einer älteren Dame helfen, die sich weder an ihren Namen noch an ihre Adresse erinnern konnte: „Auf einem Brief, den sie bei sich trug, stand ihre Adresse“, erzählt Julia Blattmann, auf deren Initiative hin die Polizei kam und die Dame sicher nach Hause brachte.
Auch von ihren EBE-Kolleginnen hört Julia Blattmann immer wieder berührende oder auch lustige Erlebnisse. „Die Arbeit ist abwechslungsreich. Man kann sich eigentlich gar nicht darauf einstellen, was einen erwartet. Ideal genau dann, wenn jemand nicht so gerne im Büro am Schreibtisch arbeitet!“
Dieser Beitrag ist auch im Kundenmagazin Facetten, Ausgabe 3/2023, erschienen. Fotos von Anja Limbrunner.